Egal, ob du Anfänger oder erfahrener Grower bist, der Prozess nach der Ernte ist entscheidend, um das Beste aus deinen Pflanzen herauszuholen. Trocknen und Aushärten sind zwei wesentliche Schritte, um die Qualität, das Aroma und die Wirkung deiner Blüten auf das höchste Niveau zu bringen. Hier zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du diesen Prozess optimal gestalten kannst und welche Details besonders wichtig sind.
1. Warum Trocknen und Aushärten so wichtig sind
Trocknen und Aushärten (Curing) sind Schritte, die dazu beitragen, überschüssige Feuchtigkeit aus den Blüten zu entfernen und gleichzeitig die empfindlichen Terpene und Cannabinoide zu schützen. Terpene sind die aromatischen Verbindungen, die dem Cannabis seine einzigartigen Aromen und Effekte verleihen. Ohne einen sorgfältigen Trocknungs- und Aushärtungsprozess können Terpene leicht verloren gehen, was die Qualität der Blüten erheblich beeinträchtigen kann.
Durch das richtige Aushärten wird außerdem das Chlorophyll in den Pflanzen abgebaut. Ein langsamer Abbau sorgt dafür, dass die Blüten ein weiches Raucherlebnis bieten und das typische “Gras”-Aroma reduziert wird. Das Resultat ist ein intensiveres Geschmackserlebnis und eine bessere Wirkung.
2. Schritt
1: Die Trocknung der Blüten
Sobald die Pflanzen geerntet sind, geht es ans Trocknen. Hierbei wird überschüssige Feuchtigkeit entfernt, um Schimmelbildung zu vermeiden und eine solide Grundlage für das anschließende Curing zu schaffen.
Blüten aufhängen
Hänge die Pflanzen kopfüber in einem dunklen, gut belüfteten Raum auf. Die Dunkelheit hilft, die empfindlichen Cannabinoide und Terpene vor Abbau durch Licht zu schützen. Denn Du möchtest ja auch die vollen Effekte Deiner Pflanze spüren.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Die ideale Temperatur liegt zwischen 18 und 20 Grad Celsius, mit einer Luftfeuchtigkeit von etwa 50-60 %. Diese Werte helfen dabei, die Blüten langsam und schonend zu trocknen. Denn auch hier ist langsam das Zauberwort.
Lüftung
Eine gute Luftzirkulation ist wichtig. Verwende gegebenenfalls Ventilatoren, um eine gleichmäßige Luftzirkulation zu gewährleisten, aber vermeide direkten Luftzug auf die Blüten, um ein zu schnelles Trocknen zu verhindern.
Wie lange dauert das Trocknen?
Der Prozess dauert in der Regel zwischen 7 und 10 Tagen. Um sicherzugehen, dass die Blüten richtig getrocknet sind, kannst du den sogenannten „Stängeltest“ machen. Knackt der Stängel leicht beim Biegen, ist die Trocknung abgeschlossen und es kann mit dem Curing weitergehen.
3. Schritt 2: Das Aushärten (Curing)
Das Curing ist ein langsamer Prozess, bei dem die restliche Feuchtigkeit gleichmäßig aus den Blüten entweichen kann, während die Terpene und Cannabinoide geschützt bleiben. Ein gutes Curing kann über Wochen oder sogar Monate gehen und sorgt für ein volles Aroma und eine langanhaltende Qualität.
Der richtige Ablauf:
Blüten in Gläser packen
Gib die getrockneten Blüten in luftdicht verschließbare Gläser, idealerweise in Einmachgläser. Fülle die Gläser zu etwa 75 %, damit noch ausreichend Luft zum Zirkulieren vorhanden ist.
Das „Burping“ (Lüften)
In den ersten zwei Wochen öffnest du die Gläser einmal pro Tag für ca. 15 Minuten. Das gibt der überschüssigen Feuchtigkeit die Möglichkeit zu entweichen und reduziert das Risiko von Schimmelbildung. Nach etwa zwei Wochen reicht es, die Gläser nur noch einmal pro Woche zu öffnen.
Temperatur und Dunkelheit:
Lagere die Gläser an einem kühlen, dunklen Ort bei etwa 20 Grad Celsius. Helligkeit kann die Cannabinoide zersetzen, daher ist die Lagerung im Dunkeln ideal.
4. Vorteile des Curing-Prozesses
Das Aushärten macht nicht nur geschmacklich einen Unterschied, sondern beeinflusst auch die Haltbarkeit und Wirkung deiner Blüten. Durch den langsamen Abbau von Chlorophyll und anderen pflanzlichen Stoffen entsteht ein weicheres Raucherlebnis, das nicht nur angenehmer ist, sondern auch weniger Hustenreiz verursacht.
Hier die wichtigsten Vorteile im Überblick:
Verbessertes Aroma und Geschmack
Die Terpene reifen und entwickeln intensivere Aromen. Das führt insgesamt zu einem wesentlich bessern Gesamtergebnis. Daher ist das richtige Trocknen unablässig.
Längere Haltbarkeit
Gut ausgehärtete Blüten bleiben bei richtiger Lagerung länger frisch und behalten ihre Potenz was insgesamt natürlich zu einem exzellenten Gesamtergebnis führt.
Sanfteres Raucherlebnis
Durch den Abbau von Chlorophyll und anderen pflanzlichen Verbindungen wird das Rauchen weniger kratzig und sorgt für einen angenehmeren Konsum
5. Tipps zur langfristigen Lagerung
Nach dem Aushärten möchtest du sicherstellen, dass deine Blüten auch über einen längeren Zeitraum frisch und aromatisch bleiben. Hier einige Tipps:
Lagern im Dunkeln und Kühlen:
Idealerweise bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius und ohne direkte Sonneneinstrahlung. Dann erzielst Du perfekte Ergebnisse.
Feuchtigkeit kontrollieren:
Die optimale Restfeuchte beträgt 55-65 %. Verwende gegebenenfalls Boveda-Packs oder ähnliche Feuchtigkeitsregulierer.
Luftdicht verschließen:
Verwende luftdichte Behälter, um die Blüten vor Oxidation und Geruchsverlust zu schützen. Tipp: Braunglas schützt noch besser.
Fazit: Der Weg zur perfekten Blüte
Die richtige Trocknung und das Aushärten sind entscheidend, um die Qualität deiner Blüten zu maximieren. Jeder Schritt im Prozess spielt eine Rolle, und ein sorgfältiges Vorgehen kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem herausragenden Endprodukt ausmachen. Mit Geduld und Sorgfalt belohnst du dich am Ende mit Blüten, die intensiven Geschmack und optimale Wirkung bieten.
Du hast Fragen zum Trocknen oder Curing? Schreib uns in den Kommentaren
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